© 2014 Dieter Wibben
Was ist: Yin Yang
Das TAO gebiert das Qi, das Qi ist Yin und Yang, Yin und Yang sind die Manifestationen, Himmel – Erde, oben unten, jedes Ding, jeder Mensch. Sind Yin und Yang in Disharmonie oder gestaut, entsteht Krankheit; sind Yin und Yang ausgeglichen und harmonisch, entsteht Gesundheit. Das Yin-und-Yang-Symbol lässt die Philosophie deutlich werden.

Zum einen der Gegensatz, zum anderen im Gegensatz das Erkennen des anderen. Ausdruck der Dualität. Unter diesem Ansatz finden die Übungen und Trainings statt.

Die
Tabelle zeigt einige typische Entsprechungen von Yin und Yang, stellvertretend für die Vielzahl von möglichen Gegensatzpaaren. So ist Yang das männliche, aktive, zeugende, schöpferische, lichte Prinzip, Yin das weibliche, passive, empfangende, hingebende, verhüllende Prinzip.
Beide sind Gegenstücke, die sich ergänzend zusammenfügen, eins werden. Wichtig ist, dabei immer in einem Zusammenhang zu bleiben. Es ist unsinnig zu sagen, Yang ist oben und Yin ist unten. Außerdem lässt sich weder Yin noch Yang in reiner Form finden, das Eine bedingt das Andere (Dualismus). Man kann auch nicht sagen, das Eine sei gut und das Andere schlecht, denn die taoistische Philosophie betont immer wieder, dass das Weiche (Yin) das Harte (Yang) besiegt, und in einigen Schulen des Taoismus muss der Adept erst reines Yin werden, um den Funken des Yang erlangen zu können.

       Ein Beispiel:
      Frage: Schau einen Stock an - sein eines Ende ist Yin, das andere Yang. Welches ist wichtiger?
      Antwort: Der Stock selbst ist wichtig!


Sonnenstrahlen sind ein gutes Yang-Beispiel: Sie kommen von der Sonne (vom Himmel, von oben) sind warm, hell, Licht und eine nicht anfassbare, dennoch spürbare subtile Energie. Diese Energie wird in Pflanzen mit Hilfe der Photosynthese in chemische Energie umgewandelt. Der Prozess benötigt jedoch auch "materielle“ Komponenten, Wasser und Kohlendioxid. Das Yang der Sonnenstrahlen benötigt also Yin-Elemente, um wirksam zu werden.
Wasser kann als Yin-Beispiel dienen: Wasser fließt immer nach unten, ist als Meer kühl und dunkel. Wenn es gefriert, wird es aber zu Eis, also zum einen kälter, zum anderen ist es oberhalb des fließenden Wassers. Ohne Sonnenlicht würde es vermutlich nur Eis geben, welches ein anderes Leben ermöglichen würde.
Sonne und Wasser müssen in ausgewogener Menge vorhanden sein, wie auch Yang und Yin.

Diese konkreten Beispiele sind immer relativ zu betrachten, da Yin und Yang vor allem durch ihr Zusammenspiel gegeben sind. Harmonie und Ausgeglichenheit zwischen diesen beiden entgegengesetzten Kräften sind in der asiatischen Philosophie ein zentraler Punkt. Im obigen Beispiel bedeutet die Harmonie von Yin und Yang Leben, beziehungsweise die Möglichkeit dazu.